Inzwischen ist der Schützenverein zu Moorburg schon stolze 80 Jahre alt, es zeigen sich aber keinerlei Alterserscheinungen. lm Gegenteil, auch das nun folgende
Jahrzehnt ist geprägt von Innovation und Wachstum der Mitglieder zahlen.
Zwar musste man sich von verdienten Mitgliedern für immer verabschieden, - genannt seien hier nur Kurt Bajorat und Otto Timmermann (1984), Heinrich Behrens (1987) und Hermann Schmidt
(1989), zwar dünnte Moorburgs Bevölkerung weiter aus, aufgrund vorbildlicher Jugendarbeit und zunehmendem Interesse auch weiblicher Schützen sowie einer tief vervvurzelten
Anhänglichkeit an Moorburg entwickelte sich der Mitgliederstand des Vereins aber weiter positiv.
1986 gab es einen Appell an alle, nicht nur alte Traditionen hoch zu halten, sondern auch das sportliche Schießen zu pflegen, und es wird mit Stolz vermerkt, dass die Moorburger auf
Kreisebene ganze 4 und auf Verbandsebene 3 Meistertitel holten.
Als ein besonders erfolgreicher Schütze wird im Protokoll Rolf Timmermann benannt.
Und 1987 setzte sich der König Gerhard Meyer gegen 150 Mitbewerber durch und wurde Landesschützenkönig, eine einmalige Ehre für den Moorburger Verein.
Auch 1992 gab es gute bis sehr gute Ergebnisse Moorburger Mannschaften bei verschiedenen Wettkämpfen.
1987 ergab sich eine schon lange schwelende kontroverse Diskussion über die Frage, ob Adjutanten sich aufgrund abgeschossener Flügel qualifizieren, oder ob sie besser gewählt
werden sollten.
Mit 36 gegen 34 Stimmen, also sehr knapp, wurde beschlossen, von der bisher geübten Praxis abzugehen und die Adjutanten zu wählen.
Anscheinend war man aber mit der Auswirkung dieses Beschlusses auf Dauer doch nicht zufrieden, denn schon 1990 stimmte man mit 41 zu 27 Stimmen wieder für die traditionelle Regelung,
Adjutanten mussten sich also diese Ehre weiterhin „erschießen“.
1982 hatte es in der Bundesrepublik einen Regierungswechsel gegeben.
Nach 13 Jahren SPD-Kanzlerschaft war mit Helmut Kohl nun wieder die CDU mit den Liberalen an der Regierung und sollte es die nächsten 16 Jahre bleiben.
Eine ganze Anzahl sportlicher Höhepunkte war zu verzeichnen.
1983 wurde der HSV nicht nur wieder deutscher Fußballmeister mit 52:16 Punkten, er gewann auch das Endspiel um den Pokal der Landesmeister mit 1:0 gegen Juventus Turin durch ein Tor von Felix
Magath.
1986 wurde Deutschland Vize- Weltmeister im Fußball, die Mannschaft unterlag im Endspiel mit 2:3 gegen Argentinien.
Aber schon 1990 gelang die Revanche. lm Endspiel, wieder gegen Argentinien, siegte die deutsche Mannschaft 1:0, Zum 3. Mal nach 1954 und 1974 war Deutschland Weltmeister geworden.
Und am Tennis-Himmel gingen deutsche Sterne auf.
Boris Becker siegte 3 Mal in Wimbledon, bevor er 1991 eben dort von Michael Stich geschlagen wurde.
Beide holten sich 1990 die Goldmedaille im Doppel bei der Olympiade in
Barcelona. lm Damentennis räumte Steffi Graf so ziemlich alles ab, was zu gewinnen war.
Sie schaffte 1987 den Grand Slam und holte 1988 auch noch
Olympia Gold.
Was tat sich sonst in diesen Jahren? Kabelanschlüsse für das Fernsehen wurden verlegt. Ein Trend gegen das Rauchen setzte ein.
Die jahrelang anhaltenden Konflikte um die Hamburger Hafenstraße wurden endlich beigelegt.
Eine neue gesundheitliche Bedrohung - AIDS - wurde plötzlich ein viel diskutiertes Thema.
Der Höhepunkt dieses Jahrzehnts war aber sicher der Fall der Berliner Mauer im November 1989 mit der sich daraus entwickelnden Währungsunion und späteren Deutschen Einheit im
Oktober 1990.
Die Bilder dieser Ereignisse sind für die meisten von uns unvergessen, das Volk jubelte und zeigte Gefühle.
Und nach den Worten von Willy Brandt sollte das, was zusammen gehört, nun auch endlich wieder zusammen wachsen.
Weniger friedlich verlief es beim Angriff des lrak gegen Kuwait 1990/91.
Ein weltweites Aufgebot an Militär und Nachschub wurde erforderlich, die Aggression zu stoppen und zurück zu werfen.
ln Moorburg hatte sich ein sogenannter „Runder Tisch“ gebildet, ein Gremium engagierter Bürgerinnen und Bürger, die mehr Mitsprache für die Regionen forderten und sich gegen
zentralistische Maßnahmen der Hamburger Verwaltung zur Wehr setzten.
Der Schützenverein blieb traditionell unpolitisch, und veranstaltete traditionell von Jahr zu Jahr seine beliebten Schützenfeste.
Und für alle Schützen, die einmal die Königswürde erringen konnten, gab es seit 1990 einen neuen Wettbewerb. Untereinander schossen sie jährlich einen „König der Könige“ aus, von manchen
etwas despektierlich „Oberkönig“ genannt.
ln den im Weiteren folgenden Tabellen ist nachzulesen, wer diesen Ehrentitel erringen konnte.